Dach drüber


Das Viertelfinale der Fußballfrauen ist ins Wasser gefallen, das Stadion in Rotterdam hatte kein Dach und der Regen plätscherte unaufhörlich. Gleiches Bild in Amsterdam, nur das hier ein Dach über dem Stadion ist, und im Stadion 52.000 Fans auf den Auftritt von U2 warteten, während draußen der Regen unaufhörlich auf das Hallendach prasselte.

Der Joshua Tree 2017 – 30 Jahre nach seiner Entdeckung durch U2 im Jahr 1987 – benötigt auch kein Wasser mehr, sondern erstrahlt gleich doppelt in überdimensionaler, digitaler Form einmal über der gigantischen Leinwand und einmal als B-Stage nur für die Besucher der oberen Ränge erkennbar.

Diese B-Stage eroberten die vier Iren um kurz vor 21 Uhr mit Sunday bloody Sunday und die Amsterdam Arena kochte. Laut war nicht nur die Musik, sondern auch die europäischen Fans machten einen enormen Lärm. Die Stimmung im Innenraum, nahe besagter B-Stage, war phänomenal. Kein Wunder bei einer Setlist mit SBS, New Year’s Day, Bad und Pride zu Beginn.

Dann erleuchtete endlich der Joshua Tree in strahlendem Rot und mit Where the streets have no name beginnt die Darbietung des kompletten Albums in originaler Reihenfolge.

Deshalb geht es zunächst auch mit Vollgas weiter, denn es folgen die bekannten Singles I still haven’t found what I’m looking for und With or without you, gefolgt vom Live-Klassiker „Bullet the blue sky“. Erst danach wird es etwas ruhiger, als die B-Seite präsentiert wird, die ihren Höhepunkt mit dem selten gespielten Exit hat.

Zur Zugabe mit einer weiteren Aneinanderreihung von Hits wie Beautiful day, Elevation, Vertigo, Mysterious Ways und One wird dann wieder aufgedreht.

Sollten U2 irgendwenn mal keine Lust mehr auf neue Songs haben, könnten Sie mit ihren „Best of’s“ über Jahre die Hallen füllen. Trotz herausragender Stimmung, einer wahnsinnigen Leinwand und einer guten Show hoffe ich aber, dass es nicht dazu kommen wird. Die Shows bei denen die aktuellen Alben präsentiert werden und einen thematischen Ablauf haben, gefallen mir dann doch besser.

PS: Das EM-Viertelfinale der deutschen Frauen ist auch einen Tag später ins Wasser gefallen, zumindest für die DFB-Frauen, die mit 1:2 gegen Dänemark verloren haben.

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