Ab durch die Leitplanke


CD-Kritik: Get Well Soon: The Scarlet Beast O‘Seven Heads

Sommer! Verschwinde! Was machst Du hier noch, wir haben genug von Dir. Es ist Zeit für Herbststürme, prasselnder Regen an den Fensterscheiben, Heißgetränke und Kekse. Es ist Zeit für einen leichten Schnupfen – infiziert von Get Well Soon!

Doch bei dem Veröffentlichungstermin im Sommer ist Konstantin Gropper, Mastermind von Get Well Soon, auch selber Schuld, dass man mit seinem dritten Studiowerk nicht auf Anhieb warm wird. Es dauert tatsächlich einige Rotationen bis man „Roland, I feel you“, „The last days of Rome“ oder „Courage, Tiger“ so richtig lieb gewonnen hat. Wer einen schnellen Einstieg braucht, der kommt mit „Disney“, dem großartigen „You cannot cast out the demons“ und dem tatsächlich sommerlich-luftigen „A gallows“ schneller klar.

Thematisch wandelt das deutsche Musiktalent immer nah am Abgrund, oder wie er es selbst beschreibt: „Ich dachte mir, ich löse mal ein, was ich mit dem zweiten Album zwar propagiert, aber nicht unbedingt ausgelebt habe: Ich mache mich locker. Mal schön fluffig aus der Hüfte, dachte ich, und hab mal ein bisschen Dolce Vita zugelassen. Aber nur ein bisschen. Um es mal bildhaft zu sagen: Zu diesem Album kann das Millionärssöhnchen im Cabrio sein Baby-Doll durch die Berge um den Gardasee kutschieren, er kann aber auch im richtigen Moment die Medikamente absetzen und ab durch die Leitplanke.“

Über dieses Album gäbe es noch so viel zu schreiben, doch noch einfacher ist es: Augen zu, Herbst reinlassen, Get Well Soon auf den Plattenteller … genießen.

PS: Dass mit dem Herbst darf gerne noch bis zum 2. September dauern!

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